NZZ, 21. April 2005

Nur 9 Löcher am Pfannenstiel

Zürisee Golf AG gibt nicht auf

cn. Weil die ehrgeizigen Pläne, am Rücken des Pfannenstiels auf einer Fläche von 85 Hektaren einen exklusiven 18-Loch-Golfplatz zu errichten, an mannigfaltigem Widerstand scheiterten, fassen die Initianten nun ein redimensioniertes Projekt ins Auge. Wie die Zürisee Golf AG mitteilte, will sie den zuständigen kantonalen Abteilungen ein 9-Loch-Projekt zur Prüfung einreichen.

Die Luxusanlage, deren Planung bis heute mehrere hunderttausend Franken verschlungen haben dürfte, stand von Anfang unter keinem guten Stern. Nach lokaler Opposition empfahl die regionale Planungsgruppe Pfannenstiel das ambitionierte Projekt zu überdenken. Zudem sprachen sich die zuständigen kantonalen Ämter im Rahmen einer Vorprüfung gegen das Projekt aus. Von Seiten der kantonalen Ämter wurde damals hauptsächlich kritisiert, dass der Golfplatz in einem Landschaftsförderungsgebiet erbaut werden solle, das vorrangig der Land- und Forstwirtschaft zu dienen habe. Zudem wäre ein Golfplatzprojekt an einer so exponierten und intensiv als Erholungsgebiet genutzten Lage fehl am Platz.

Laut dem Projektleiter der Züriseegolf AG, Franz Scherrer, reichten die Initianten darauf beim Kanton ein Wiedererwägungsgesuch ein, da sich gezeigt habe, dass die Ämter nur ungenügend über den Umfang und den Inhalt der Golfplatzplanung informiert gewesen seien. Anfang März dieses Jahres habe ihnen Baudirektorin Dorothée Fierz jedoch einen abschlägigen Bescheid erteilt.

Ihr Nein, so Scherrer, habe die Baudirektorin hauptsächlich damit begründet, dass der Bevölkerung mit der Realisierung des Golfplatzes rund 80 Hektaren Naherholungsraum «zumindest psychologisch entzogen würden». Aufgrund dieser Antwort, schreibt die Züriseegolf AG, hätten die Initianten dem Kanton beantragt, die Realisierungsmöglichkeiten für eine 9-Loch-Anlage zu prüfen. Ob die Bevölkerung auch ein redimensioniertes Projekt ablehne, sei in einem politischen Prozess zu evaluieren.