Leserbrief Zürichsee Zeitung, 26. April 2005

Golfplätze: kein Thema für die Behörden?

Zu «Kanton soll 9-Loch-Projekt prüfen" (Ausgabe vom 20. April).

Die gegenwärtige Position von Kantonsregierung und gewissen Gemeindebehörden gegenüber dem Golfsport im Allgemeinen und dem Bau von neuen Golfanlagen im Besonderen ist sehr einseitig. Gleichwohl möchte ich zu diesem Thema von einer eigenen aufschlussreichen Begegnung berichten.

Im vergangenen Herbst wurde von der Gemeinde Küsnacht ein Baugesuch publiziert für eine öffentliche, kleine Driving-Range (Golf-Übungsplatz) im Raum Wolentberen im Küsnachterberg. Als ich kürzlich an diesem Ort vorbeikam und zufällig den Besitzer draussen.an der Arbeit antraf, benützte ich die Gelegenheit und erkundigte mich nach seinem Golfvorhaben. Dabei erfuhr ich von dem sichtlich enttäuschten, ja frustrierten Bauern, dass seine innovative Idee (solche werden von seinem Berufsstand heutzutage lauthals gefordert) auf wenig fruchtbaren Boden gefallen war.

Die Gemeinde Küsnacht hat auch anderweitig klar dokumentiert, dass sie an allem, was mit Golf zu tun hat, nicht interessiert ist. Ich habe auch erfahren, dass der Kanton das Gesuch um eine Landumzonung erst auf eine zusätzliche Intervention der Bauherrschaft überhaupt beantwortete, und zwar abschlägig. Ähnliche, eher undemokratische Erfahrungen mit der Baudirektion Fierz mussten übrigens ebenfalls schon die Initianten der Golfplatzprojekte Mönchaltorf und Pfannenstiel machen. Ob das nur Zufall ist oder halt doch Strategie?

Thomas Klameth, Küsnacht