Leserbrief Zürichsee Zeitung, 28. August 2004

Unangebrachte Darstellung der Golfer

Zum Leserbrief "Wo sind die Golfer und Golferinnen" "ZSZ" vom 11. August. (siehe unten)

Da staunt ein Biker wegen dem um 13:45 nicht belegten Golfplatz von Zumikon. Dazu möchte ich folgendes festhalten: Was Herr Kunz in seinem Leserbrief über den Golfsport schreibt und wie er diesen taxiert, ist absolut nicht angebracht. Ich kann mir vorstellen, dass man bei grosser Hitze besser vormittags oder am späten Nachmittag spielt. Für die Gesundheit ist das immer noch besser, als mit dem Bike auf den Wanderwegen herumzurasen.

Golfen ist sicher kein billiger Sport, das ist allen bekannt, aber eine gute Bike-Ausrüstung kostet auch über 2000 Franken. Jeder hat seinene Sport der ihm zusagt, hier wäre weniger Neid angebracht. Herr Kunz hat sich wahrscheinlich noch nie Gedanken gemacht, was dort stehen könnte, wenn der Golfplatz nicht wäre. Dass Gassi-Gehen dann zwischen den Häusern stattfinden würde. Genau das Gleiche könnte auch Pfannenstiel passieren. Wenn man die Aussicht auf den See in der projektierten Zone für unsere Nachkomment erhalten möchte, muss der Golfplatz bald Tatsache werden, sonst gibt es in wenigen Jahren kein Grün mehr bis zum Waldrand. Eine BZO hilft auch nicht viel, werden Sie doch je nach Gebrauch bald jedes Jahr erweitert.

Jeder schön angelegte Golfplatz ist für Geniesser, Erholungssuchende, Freizeitsportler und vor allem für Wanderer das A und O. Herr Kunz, werden Sie Wanderer wie der Schreiber.

Emil Aerne, Stäfa

Wo sind die Golfer und Golferinnen?

Leserbrief in der "ZSZ" vom 11. August

Es ist Sonntag, 13.34 Uhr, und wir alle freuen uns an traumhaft schönem, trockenem Wetter. Mit dem Bike fahre ich durch den Golfplatz Zumikon. Natürlich auf den dafür vorgegebenen Wegen, und ich staune. Die herrlich gepflegten Greens und Fairways sind leer. Die Bunker sind fein hergerichtet. Von wem denn? Wo sind sie nur, die betuchten Damen und Herren Golfsportler? Sicher nicht am Ausschlafen. Und von der Street Parade erholen? Wohl eher nicht

Aber da gibt es 18 Löcher, und keiner locht ein. Warum wohl? Zu warm? zu trocken? Zu wenig Gleichgesinnte, welche auf den neuen Bag, die raffinierten Schuhe, das teurere Schlägerset oder auf die neuen Karohosen neidisch sind? Keine Ahnung. Tummelt man sich vielleicht auf den Greens in Malaysia, Südspanien oder Florida?

Fragen über Fragen. Und um 16:30 Uhr - diesmal mit Hund unterwegs - das gleiche Bild. Ich kanns nicht fassen. So viel hoch professioneller Aufwand, unzählige geschulte Mitarbeiter mit einem gewaltigen Maschinen- und Wagenpark, welche für Pflege und Unterhalt notwendig sind - und keiner geht hin. Doch halt, ein rüstiger Mittsiebziger schwingt dort einsam sein Eisen. Endlich einer, der von dem exklusiven Angebot Gebrauch macht und wirklich Golf spielt. Ohne Zuschauer, ohne Neider, ohne Angeber, nur für sich selber. Prima. Hoffentlich tun es ihm gegen den Abend noch einige gleich, besonders dann, wenn eine leichte, kühlere Brise aufkommt. Der schöne Platz hätte es verdient.

Den Golf-Unternehmern, welche am Pfannenstiel Erholungssuchenden und Freizeitgeniessenden riesige Flächen für wenige Gutbetuchte entziehen wollen, sei nicht nur empfohlen die Übung zu überdenken, sondern viel einfacher: Vergessen Sie es.

Ein weiterer, nach der Anfangs-Euphorie und dem abflachenden Reiz des Neuen leerer Golfplatz ist nicht nur unnötig und unsinnig, sondern auch von der grossen Mehrheit aller Anwohner unerwünscht.

Walter Kunz, Zumikon