Leserbrief Zürichsee Zeitung, 18. November 2003 Leserbrief Meilener Anzeiger, 21. November 2003 Chance auf ein naturnahes ErholungsgebietLeute, denen die Natur am Herzen liegt, sagen oft, sie wollen keinen Golfplatz auf dem Pfannenstiel, weil damit ein Teil einer natürlichen Landschaft verloren geht und durch eine künstliche ersetzt wird. Wenn man die Situation im Gebiet des geplanten Zürisee Golf unvoreingenommen betrachtet, muss man feststellen, dass die Natur dort gar nicht so idyllisch blüht, wie ein wahrer Naturfreund das gerne sähe. Stattdessen wird dort Landwirtschaft in einer Art und Weise betrieben, die vor allem dem Boden nicht wirklich gut tut. Angesichts der intensiv bewirtschafteten Ackerflächen muss man - wenn man ehrlich ist - zugeben, dass auch sie eine künstliche Landschaft und keine natürliche bilden. Wenn man sich diesen Sachverhalt einmal eingestanden hat, statt einem unrealistischen Wunschbild nachzuhangen, wird man um einen sachlichen Vergleich jetzige Situation - Golfanlage nicht herumkommen. In diesem Vergleich wird man feststellen, dass das Potential für die Natur mit der Golfanlage sehr gross ist, wenn die lokalen Naturschützer im Interesse der gesamten Bevölkerung darauf achten, dass die Golfinitianten beim Bau und Unterhalt der Anlage ihre Versprechungen einhalten und zur Natur Sorge tragen. In einer Zeit, da der Staat immer weniger Geld zur Verfügung hat, um alle Befindlichkeiten und Anliegen der Menschen zu befriedigen, ist jeder Ansatz lobenswert, wo etwas für das Gemeinwohl verbessert wird, das aus privater Hand finanziert wird. Das Zürisee Golf-Projekt ist ein solches Vorhaben. Die Gemeinde und damit die Bevölkerung erhält ein naturnahes Erholungsgebiet, das sich wirtschaftlich selber trägt. Auch die Projekte zur Förderung der Natur, respektive die Renaturierungsmassnahmen sind in diese Betrachtung miteinbezogen. Bereits heute bezahlt der Steuerzahler für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung durchschnittlich rund 3000 Franken pro Hektar und Jahr. Dazu kommen teure Renaturierungsprojekte wie die Ausdolung von vor Jahrzehnten in Rohrleitungen "vergrabenen" Bächen. Wir müssen aufhören, immer nur über fehlende Mittel der öffentlichen Hand zu klagen und stattdessen Chancen erkennen, wie wir nachhaltige, naturverträgliche Entwicklungen aus privater Hand sicherstellen können. Zum Beispiel der Zürisee Golf. Verena Heusser, Feldmeilen |
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