Infobrief für die ZPP-Delgiertenversammlung, 22. Juni 2004

Am Projekt festhalten - die Zeit arbeitet für uns

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Delegierte, verehrtes Publikum

Am 21. Januar diesen Jahres hatten wir Sie informiert, dass wir die Stellungnahme der ZPP zur kantonalen Vorprüfung vom 17. Dezember 2003 zur Kenntnis genommen haben. Gleichzeitig liessen wir Sie wissen, dass wir mit vielen Punkten der Vorprüfung nicht einverstanden sind. Sie haben damals eine ausführliche Stellungnahme unsererseits erhalten, in der die falschen oder widersprüchlichen Aussagen Punkt für Punkt aufgenommen und widerlegt oder richtiggestellt werden.

Unsere Stellungnahme hat seither nicht an Aktualität eingebüsst. Im Gegenteil: in den vergangenen fünf Monaten durften wir von verschiedenen neutralen Experten vernehmen, dass unsere Argumentation nicht von der Hand zu weisen sei.

Unter anderem verweise ich auf ein entsprechendes Votum vom Professor Thomas Matta, Dozent für Raumplanung an der Hochschule für Technik in Rapperswil. Anlässlich einer Vorlesung zur Raumplanung waren Ihr Präsident, Max Baur, und der Zürisee Golf Projektleiter, Franz Scherrer, als Gastreferenten bei Professor Matta eingeladen. Bei dieser Gelegenheit wies Professor Matta seine Studenten darauf hin, dass die Replik der Zürisee Golf AG auf die Stellungnahme der ZPP einige stichhaltige Argumente aufführe, denen sich die ZPP vernünftigerweise nicht verschliessen dürfe.

Wie geht es weiter?

Wir haben auf Ihre Anregung hin das Projekt überdacht und sind dabei zum Schluss gekommen, dass wir nicht mit der Brechstange vorgehen dürfen, selbst wenn wir glauben Recht zu haben. Vielmehr brauchen wir Geduld, damit unsere Überlegungen und Argumente in der Bevölkerung, aber auch bei Ihnen als Delegierte für Raumplanung Wurzeln schlagen können.

Wir sind überzeugt, dass die Zeit für uns arbeitet. Ein Beispiel gefällig? Von verschiedenen Seiten wurde uns vorgeworfen, die Hochstammobstgärten im Golfperimeter seien durch unser Projekt gefährdet. Mittlerweilen steht aber fest, dass schon ab nächstem Jahr die staatlichen Prämien für die Obstbäume gestrichen werden.

Wer weiss, ob damit nicht auch die Existenz der Meilemer Obstgärten gefährdet ist? Unser Golfprojekt bietet langfristig und ohne staatliche Unterstützung eine Garantie für diese Obstkulturen. Wir werden uns erlauben, Sie als Delegierte und die Bevölkerung im allgemeinen darauf aufmerksam zu machen, wenn die ersten Obstbäume in Meilen gefällt werden ...

Nicht das Golfprojekt, sondern die Veränderungen in der Landwirtschaft gefährden die Hochstammobstbäume ...

Wer glaubt, im Landwirtschaftsektor bleibe in den nächsten zehn Jahre noch alles so, wie es heute ist, lebt fern jeder Realität und darf sich keine planerischen Mandate zumuten, die eine vernünftige Weitsicht verlangen.

Natürlich hoffen wir, dass Sie als Delegierte für Raumplanung die Irrtümer in der kantonalen Vorprüfung als erste einsehen werden und auf eine positive Haltung unserem Projekt gegenüber einschwenken. Selbstverständlich werden wir via Medien aber auch in direkter Kommunikation mit Ihnen auf relevante Veränderungen hinweisen, sobald sie absehbar oder eingetreten sind.

Offizieller Start zur Revision der Richtplanung

Wie Sie ja wissen, hat Ihr Vorstand uns für den Start zur Revision der Richtplanung auf den offiziellen Weg der Volksinitiative verwiesen. Wann die Zeit reif ist, um dieses Verfahren auszulösen, können wir zurzeit nicht sagen. Daraus abzuleiten, das Golfprojekt sei beerdigt, wäre aber ein Trugschluss.

Lassen Sie mich schliesslich unsere grosse Zufriedenheit aussprechen für die Arbeit mit Ihrem Vorstand und Sekretariat. Die Kontakte waren jederzeit - auch beim Überbringen schlechter Nachrichten - sehr konstruktiv, speditiv und kompetent. Dafür richten wir an die verantwortlichen Personen, allen voran Max Baur, Dieter Zumsteg und Hermann Alb, ein herzliches Dankeschön.

Mit sportlichen Grüssen

Franz Scherrer
Projektleiter Zürisee Golf